Lebensbund bedeutet Chancen im Leben.
Kommentar eines Mitglieds unserer Studentenverbindung über Erfahrungen und Impressionen im Zusammenhang mit dem Leben als Zähringer.
Als Mitglied der so genannten „Generation Y“ gehöre ich per Definition zu dem Typ Heranwachsender, die einen Wertewandel in der Gesellschaft verkörpern. Individuelle Freiräume und eine klassische ‚Work-Life-Balance‘ stehen im Fokus meines Handelns und das persönliche Glück wird an diesen Attributen gemessen. Eine permanente Medienpräsenz versorgt mich nicht nur mit Neuigkeiten, sondern zeigt mir auch eine Welt da draußen, die als Zielwert mein Streben nach Glück definiert. So bin ich im Vergleich zu meinen Vorgängergenerationen lokal und auch moralisch ungebunden, was sich unter anderem an meinem Hang zum Reisen wiederspiegelt. Auch kurzfristige (Studien-)Ortswechsel sind nichts ungewöhnliches, finde ich doch aufgrund von Facebook & Co. in jeder neuen Umgebung junge kontaktfreudige mir ähnliche Leute.
Das altertümlich verstaubte Wort ‚Lebensbund‘ mag da am allerwenigsten zu mir passen. Mit Anfang Zwanzig schreckt mich der Gedanke an langfristige Bindungen mehr als ab, lebe ich doch im Hier und Jetzt. Entgegen aller Vorurteile sind die Jungs auf die ich treffe alles andere als verstaubt. Erstaunlicherweise haben diese Gleichaltrigen ganz ähnliche Interessen und sehen die Welt mit gleichen Augen. Partys, Reisen und das Studium gehen bei ihnen Hand in Hand. Scheinbar unbemerkt formen sich unzählige Freundschaften, die sich aufgrund gemeinsamer Erlebnisse und Erfahrungen festigen und in der Summe den Kern einer Gemeinschaft ausmachen, dessen Bindungswirkung viele Jahre über das Studium hinaus kaum an Intensität verliert.
Diese Gemeinschaft dient als Fundament für die Entwicklung einer komplexen Persönlichkeit, bietet sämtliche Freiheiten zur Entfaltung individueller Begabungen und bildet mit seinem weit gespannten Netzwerk die Basis eines beruflichen Erfolgs und mir die Chance zur Selbstverwirklichung.
(Sommersemester 2015)